Hirten- und Heimatmuseum

Baschtlehaus Ebenhofen

Hirtenwesen

Ein Vortrag über das Leben der Gemeindehirten vom 12. Jahrhundert bis zur Auflösung der Gemeinschaftsbeweidung (Allmende) um ca. 1820 und über die Hirtenbruderschaft von Ebenhofen

Schon 7000 vor Chr. wurden in Überlieferungen Hirten erwähnt - ein Berufsstand also, den es nachweislich seit Urzeiten gegeben hat. Wir finden den Hirten in den Chroniken aller Länder dieser Welt.

Spuren des einst hochdifferenzierten Hirten- und Weidewesens finden sich heute noch vieler Orts in Flurnamen wie „Das Hart“ (Hutwald), „Der Anger“ (Hutanger), oder Straßennamen wie Hirtengasse, Hirtenstraße, Hirtenweg. Diese Bezeichnungen weisen auf  Wege hin, auf denen das Vieh von den bei der Gemeinde angestellten Hirten getrieben wurde.

Der Vortrag beschreibt den Hirten mit seiner Lebensart, der sozialen Stellung, seinem Dienst und seinem Alltag und lässt sein hartes und dramatisches Hirtenleben wiederaufleben. Sie erfahren Wissenswertes über die Weidesysteme, die Bewirtschaftung der Allmende (Gemeinschaftsfläche), den Hutzwang und vieles mehr.

Seit dem Mittelalter gab es Zusammenschlüsse von Hirten. In überwiegend katholischen Regionen wurden Hirtenbruderschaften gegründet. So wurde 1719 in Ebenhofen die Bruderschaft zum „Schwarzen Skapulier“ ins Leben gerufen.
An die 50 Hirten aus der näheren und weiteren Umgebung haben sich in dieser Bruderschaft zu Ebenhofen zusammengeschlossen, um ihre Stellung in der Gesellschaft zu verbessern.

Es wurden Hirtenfeste in der Kapelle im Jungholz und Versammlungen bei „offener Lad und Tafel“ beim Dachsenwirt in Ebenhofen (heute Gasthof Adler) abgehalten. Eine Satzung regelte die Pflichten gegenüber der Bruderschaft und der Gemeinde als Auftraggeber.

Ein interessantes Thema, das eng mit unserer Heimatgeschichte verbunden ist.